Ich vermisse die Orte, die kühle Stimmung, die langen Nächte und die angehaltene Zeit in dieser Gegend...
Aleksandra Owczarek
Samstag, 10. Oktober 2015
"Wintersalon 2014" - Schwalbe 54
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Schwalbe 54 mit Kanapee |
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Ausstellungssituation |
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Eröffnung |
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Aufbau / Hängung |
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Kunstraum - Schwalbacher Straße 54 |
Die Künstler
Larissa Haegele, Aleksandra Owczarek, Sabine Hegmann, Ira Baethge, Tillman Hanel, Florian Friesenhahn, Kai Lippok, Freht Berger, Felix Becker, Karsten Jordan, Martin Hakan Waigl, Christopher Wild, Florian Lübke, Karl Blänkle, Sarah Marie Vesper
http://schwalbe54.de
Sonntag, 6. Juli 2014
Das blaue Sofa im Wald
Ein eisiger Februartag. Sie fuhr mit dem Auto in
den Wald. Im Kofferraum lag der Bullterrier und freute sich auf den Ausflug.
Der Weg war vereist und überall lag Schnee. Die Sonne strahlte; durch die Bäume
brach das Licht. Mit dem Auto weiter zu fahren war riskant. Irgendwo hängen bleiben
und nicht wieder weg kommen. Sie dachte daran, fuhr aber weiter.
Nach zehn Minuten steht der Wagen, direkt an einer
Wegkreuzung. Die Reifen drehen sich summend auf
der Stelle, Schnee und Eis verhindern jedes Fortkommen. Hier wieder raus kommen?
Unmöglich. Sie steigt aus, lässt den Hund laufen, überlegt erschrocken, was sie
jetzt machen kann. Eine Ortschaft ist nicht weit, aber sie hat Angst vor den
Dörflern. Die Menschen dort sind eigenartig, aggressiv. Lieber im Wald bleiben
als dorthin gehen...
Jemanden anrufen. Freunde. Aber wer würde ihr
helfen? Sie war schon Jahre lang nicht mehr in ihrer Heimat gewesen und wen
kannte sie schon.
Noch nicht einmal der Ortsname fällt ihr ein. Ihre Bewegungen werden unruhig. Der Hund
bemerkt dass sofort. Na los…spielen wir! Sie rennt mit ihm durch den Wald und
entfernt sich vom Auto. Es wird sich schon eine Lösung finden, denkt sie.
Eine halbe Stunde später war die Sonne hinter den
Bäumen untergegangen. Es wurde dunkler und man hörte die Tiere deutlicher.
Überall waren Spuren von Füßen, größer als Ihre eigenen, im Schnee erkennbar. Ein
blaues Sofa steht plötzlich vor Ihr. Ein merkwürdiges Bild. Mitten im Gestrüpp.
Jemand musste es abgestellt, als Müll entsorgt haben. Der Hund nähert sich
aufmerksam und unruhig. Lässt sie nicht aus den Augen. In diesem Funkloch kann
sie niemanden anrufen. Zu weit von Zuhause, über die Grenze hinaus.
Hier hatte sie schon als
Kind Heidelbeeren und Pilze gesammelt. Vor 25 Jahren war sie mit ihrem Opa dort
auf Wildschweinjagd gewesen. Damals hat man kleine Kinder überall hin mitgenommen,
obwohl sowas sehr gefährlich war. Man hat früh gelernt, auf was man alles
achten muss...
Schlagartig kann sie sich an so vieles erinnern.
Wie unter Hypnose, verblasste Gesichter und Stimmen werden lebendig. Es ist
kalt, sie friert.
Das Handy klingelt. Auf einmal wird sie zurück
gerufen, hat wieder Netz. In einer Stunde werde sie abgeholt. Sie würden sie
schon finden, auch ohne genaue Wegbeschreibung. Sie solle einfach dort warten
wo sie ist. Solle sich nicht fürchten, sei in Sicherheit…
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